Ob automatisches Einchecken oder Kapselhotels, die Hotellerie möchte produktiver werden. Doch wer legt sich gern in eine Röhre?
Wie sinnvoll sind denn die Schlüsselkarten gegenüber den altertümlichen Rezeptionen mit ihren Schlüsselborden? In einem Artikel mokiert sich ein Gast darüber, und viele Reisende würden ihm bestimmt zustimmen:
Die Schlüsselkarte, die dämlichste Erfindung seit es Hotels gibt.
Jetzt gelangen zur Zimmersteuerung komplexe Systeme auf den Markt, wie beispielsweise elektronische Gästemappen. Weshalb kein Papier mehr dafür, in welchen der Gast herumblättern kann? Informieren wir uns nur übers Internet, oder nehmen wir lieber ein Gästejournal in die Hand?
Tourismus bedeutet besonders auch Entschleunigung, und das schließt Zwischenmenschlichkeit ein. Es erfoltert zukünftig beides, einerseits die sich schnell ändernde elektronische Information zugunsten einer Automatisierung der Abläufe, anderseits die altbewährten Wohlfühlfaktoren. Relevant für viele Gäste ist mittels persönliche Kontakte der Concierge-Service .
Die Digitalisierung wird zwar unbedingt benötigt. Bereits Buchungsprozesse übers Internet, digitale Zimmerverwaltungen und Abrechnungen sind inzwischen Alltag. Aber wir sollten mit den Gästen auch persönlich kommunizieren, ihnen Tipps für Ausflüge reichen, statt sie selber Empfehlungen suchen zu lassen. Das macht den entscheidenden Unterschied aus. Dafür bezahlen Kunden gern.
Allerdings wären wir dem Informationswirrwarr ohne künstliche Intelligenz hilflos ausgeliefert. Zu Gunsten von Reiseplanungen startete ich eine Initiative, die von der KI Gebrauch machen sollte:
Künstliche Intelligenz bei der Reiseplanung
Wir arbeiten auch an Digital Signage, was ergänzend zur KI angewendet werden soll.
Tourismus lebt von und durch Begegnungen, vom „Einander-Freude-Bereiten“ und Dienen. Nun erreichen die ersten Serviceroboter zur Kostensenkung den Markt, beispielsweise dem automatisierten Check-in zugute kommend. Wie kann sich Zwischenmenschlichkeit so noch einen Weg bahnen, was ja schliesslich auch mehr Menschlichkeit nach sich ziehen würde?
Was und wie möchten wir in Zukunft arbeiten? Ist es für viele zu spät dafür, aus Jobangeboten überhaupt noch wirklich wählen zu können? Existieren bald nur noch wenige Branchen, wo Stellensuchende auf ihren Wunschberuf hinsteuern können? Oder können wir im KI-Bereich wenigstens noch grundrechtlich verbindliche Leitplanken setzen, die wirklich greifen? Werden in näherer Zukunft nur noch wenige Informatikgenies gesicherte Stellen besetzen, was würde in dem Fall mit dem arbeitslosen Rest passieren , dem Großteil der Gesellschaft?
Wird persönliche Begegnung und einwandfreier Service nur noch Reichen ermöglicht, aber für Pauschalreisende alles automatisiert und damit rationalisiert? Die Technik dringt vor und wird wohl so oder so hohen Absatz gewinnen.
Den anschließenden Verkaufsslogan pfeifen bereits die Spatzen von den Dächern:
Gäste können jetzt dank des Einsatzes durch KI und Robotik ein personalisiertes und nahtloses Erlebnis genießen. Beispielsweise werden Chatbots verwendet, um Kunden rund um die Uhr zu unterstützen und bei der Buchung von Reservierungen zu helfen, während Roboter eingesetzt werden, um Hotelzimmer zu reinigen und Speisen und Getränke an Gäste zu liefern. In Zukunft werden KI und Robotik in der Reise-, Gastgewerbe- und Freizeitbranche Alltag sein. Unternehmen sind bestrebt, das Gästeerlebnis weiter zu verbessern. Daher erfordert es Robotik im Tourismus!
Möchten wir das wirklich? Viele nutzen heute schon in der Google-Suche künstliche Intelligenz. Wie schön wäre es doch, wieder mehr Bücher zu lesen, sich über die gelesenen Lektüren auszutauschen und ganz authentische Eindrücke von Bekannten abzuholen! Eine Illusion ist das schon heute, auch, dass Interessierte für persönliche Beratungen zahlen; auch wenn zu bestimmten Bereichen nur wenig zusätzliches Wissen digital vermittelt werden kann.