Tourismus lieben

Tourismus und Reisen mag das Gleiche sein, in der Literatur wird dies allerdings sehr oft unterschieden. Tourismus wird als die kommerzielle Seite interpretiert, das Reisen als die ideelle. Beides ist wichtig , womit nicht jeder einverstanden sein mag. Manche Touristiker, die eine arrogante Haltung an den Tag legen und auf rein kommerziellen Tourismus setzen, verraten einen psychischen Komplex, indem sie erklären, „dass das Reisen ohne Kommerzialisierung ziemlich in Vergessenheit geraten würde.“ Dies jedenfalls meine Meinung.

Es sind aber der gewisse Ansatz, die entsprechende Einstellung, die Intuition und der natürliche Spürsinn, welche zum kommerziellen Erfolg führen. Ein Reisender, der sowieso nicht weiß, was er möchte, alles selber organisieren möchte, und vorsieht, lediglich gratis Tipps abzuholen, sollte von keinem Touristiker besondere Aufmerksamkeit erfahren. Er sollte dies auch schon spüren, indem er jemandem Kataloge in die Hand gibt, um die Vorteile organisierter Reisen schmackhaft zu machen.

Heerscharen von Menschen lieben das Reisen. Noch mehr ließen sich auch für Tourismus begeistern. Was aber für die Branche bedeutete, sich von diversen schnellen Abfertigungen, vom Preiskampf via Schnäppchen und von den günstigsten Angeboten abzuwenden. Beispielsweise von solchen Angeboten, wo allein schon vermieden wird, Kunden anzufragen, ob sie CO2 neutral fliegen möchten.

Ich beobachte hierzu einen interessanten Ansatz, „der Reisecoach“; der Blick der Reisebranche darauf ist hingegen getrübt. „Ja nichts anders machen.“ Doch letztenendes investieren manche Kunden gern in einen guten Coach.
Projekt Reise.Coach

Genauso wichtig ist es für die ganze Branche, darüber zu reflektieren, in welche Richtungen der heutige Tourismus führen könnte. Wenn Reiselustige lediglich die gängigen und tollen Reisebücher in sich aufsaugen, erleben sie kaum deren inhaltliche Versprechen auf ihren Reisen. Denn Destinationen geben Bücher meist exotischer wieder als die Realität. Schon allein deshalb, weil dort kein Tourist ohne weiteres hingelangen kann, wartet die Enttäuschung.

Doch würde derselbe Tourist viele Annehmlichkeiten genießen, hätte er über einen Reise-Spezialisten gebucht, welcher sich für einen genehmen Service verantwortlich sieht, sowie dafür, dass wirklich alles glattgeht. Reise-Spezialisten verfügen auch über weiten Spielraum, Überraschungen zu organisieren, welche ihren Gästen in komfortabler Weise schöne Erlebnisse schenken und Gefahren unterbinden.

Sobald der Tourismus wieder vermehrt auf den einzelnen Reisenden eingeht, sich lokal aufstellt, was Feinheiten und Aufmerksamkeiten sichtbar werden lässt, wird auch wieder Tourismus dem autark erstellten Reisen vorgezogen!

Apathie im Tourimus – was dagegen tun

Folgenden Artikel habe ich verfasst, dieser spiegelt meine Erfahrung wieder. Die lokalen Medien haben dieses Thema nicht aufgegriffen.

Kulmbacher Touristiker mit ignoranter Haltung – Meinung von Herrn Zurfluh.

Kulmbach könnte ein schönes Reiseziel sein. Dazu bräuchte es engagierte Touristiker, mindestens teilweise in Kulmbach Mangelware. Aber vielleicht kommt es sogar noch schlimmer.
Stephan Zurfluh ist Reisejournalist aus der Schweiz und notiert seine Eindrücke auf mehr als 100 Webseiten. Diese werden von manchen anderen Journalisten honoriert.

Eines seiner Projekte ist „Pils.Reisen“. Via Ankündigung  besuchte er letztes Jahr Kulmbach, wurde im Vorfeld gut betreut, doch das Brauereimuseum war bei Ankunft geschlossen. Spontan schaute er nochmals am Freitag, den 28.9.19 vorbei. Dies war auf seiner Reise zum Sommerfest von Schmetterling, der grössten Reisebüro-Kooperation Europas.

Im Brauereimuseum, was etwas trocken beschildert ist, fühlte er sich zugegebenermassen als Fremdkörper. Für ein Gespräch mit ihm „konnte“ sich niemand Zeit nehmen. In den schönen Museumsanlagen traf er keinen weiteren Besucher an. Die Gastronomie des Museums sah sich überfordert, grössere Gruppen aufzunehmen. Das riesige Restaurant schien ihm verwaist zu sein.

In welchen Sprachen Führungen angeboten würden, mochte niemand berichten; wie bereits gestreift, konnte sich ja niemand Zeit nehmen. Wozu die finanziell hohen Investitionen, wenn wesentliches Herzblut fehlt? Nicht zeitgemäss wird überdies dessen Internet gepflegt.

Später, als Herr Zurfluh bei der Touristeninformation des Museums Feedbacks zu seiner Webseite wünschte, wehrte man seine Anfrage wie folgt ab: Was ihm denn einfiele, die Angebote der Stadtführung zu veröffentlichen?

Statt bei besagter Touristeninformation über Lösungen und Verbesserungen zu sprechen, wie beispielsweise darüber, welche Links er in seinen Artikel einbinden könnte oder über Reiseideen, welche die Besucherzahl des Museums ankurbeln könnten, wurde tatsächlich mit Strafprozess gedroht.

Sollte sich Kulmbach im Tourismus solche Mitarbeiter leisten können, dann gute Nacht. Erfahrungen zeigen allerdings, dass es noch schlimmer kommen kann. Denn den meisten Bürgern von „möglichen“ Reisedestinationen ist es egal, wenn im Tourismus Geld vergeudet wird, solange sie dessen Zahlen nicht schwarz auf weiss vor sich auf dem Tisch liegen sehen, und solange sie den Finanzaushalt von ihren jeweiligen Gemeinden nicht negativ spüren.

Die Angelegenheit ist nur mit Humor zu betrachten

Jemand, der journalistisch arbeitet, meldet sich vorher nicht immer an. Die Angelegenheit ist nur mit Humor zu betrachten; vielleicht ist genau das das Erfolgskonzept von Thomas Gottschalk.

Was nützt es, was schadet es? Grundsätzlich schenken wir in demokratische Prozesse unser Vertrauen. Doch diese sollten auch gelebt werden. Oft sind Organisationen allerdings von jeglicher politischen Einflussnahme getrennt. Hierzu bräuchte es eine Rückbesinnung, mehr Zusammenwirken sollte möglich sein. Hinsichtlich dessen würde gegenseitige Transparenz guttun.

Einfacher gesagt als getan, sollte das Dilemma daran liegen, dass es an dem einen oder anderen Knackpunkt an gegenseitigem Respekt und fehlendem Vertrauen fehlt. Doch wüsste man, wo diese Knackpunkte liegen, und über deren Auswirkungen Bescheid, wäre das Dilemma wohl schon längst gelöst. Weiter bachabgehen kann es sowieso auch mit schlecht bezahlten Praktikanten, die an der Front stehen, und welche einem in der Verantwortung stehendem trägen Führungspersonal unterstellt sind.  

Die Touristiker zu motivieren, sollte von innen heraus geschehen. Meine Ideen zu einem Buchprojekt und Workshops verleihen mir ein Kribbeln. Doch ebenso gehört für mich persönlich ein neuer Schwung dazu, mich in etwas Unbekanntes zu wagen und Engagements zu entwickeln. Was manchmal auch eine Aufwertung meiner Tätigkeit, Bildung & Geldmittel sowie vor allem Selbstvertrauen & Würde in meiner Arbeit ermöglicht. 

– Stephan Zurfluh
   CH-5400 Baden

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– Redigiert von,
   S. Keller; E-Mail

Einheimische, ihr Verständnis vom Tourismus, und was es mit echter Begegnung auf sich hat

Aus Sichtweise von den meisten Einheimischen sind Ausländer willkommen. Schließlich bringen sie Geld ein, erholen sich meistens, werden dafür auch entsprechend verwöhnt und reisen mit hoffentlich beglückenden Eindrücken zurück. Was gern übersehen wird, ist, dass die meisten touristischen Einnahmen durch Inländer selbst und durch Einwohner von Nachbarländern erzielt werden.

Die riesigen Reiseveranstalter mit ihren Kreuzfahrtschiffen sorgen oft für Chaos und Verstopfung, das unmittelbare Erlebnis und die Begegnungen mit Einheimischen kommen dabei zu kurz.
Viele Reisende wissen gar nicht, was das Land ihrer Wahl alles bereichert und in sich birgt. Ich beklagte mich in einem anderen Beitrag darüber, dass es den Tourismus-Organisationen im Wesentlichen um Sehenswürdigkeiten des Mainstreams geht.

Die menschliche Dynamik kann Beachtliches mittels Begegnungen bewirken, Horizonte lassen sich dadurch erweitern und Vorurteile auflösen. Dies gelingt jedoch nur, indem man auch miteinander reden kann und mag, und zwar meistens nur ohne Zeitdruck.

Englisch setzte sich als Weltsprache durch, und jeder Umherziehende sollte sich bemühen, zumindest die Grundkenntnisse dieser Sprache zu beherrschen.
Überdies sollte es überall WiFi geben, damit Reisende ihr Smartphone als Hilfsmittel einsetzen können, ohne teure Verbindungskosten nutzen zu müssen.

Der Staat als Verantwortlicher

Es gibt Länder, die immens in den Tourismus investiert haben, wie beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate und Länder, von denen kaum Werbung ausgeht, wie beispielsweise Belarus. Jetzt könnte man sagen, „die Emirate haben eben ein Meer.“ Aber auch kulturelle Einschränkungen, Ramadan und Bikini-Verachtung lassen hiermit grüssen. Belarus hingegen wäre eines der schönsten Radfahrer-Länder und könnte mit Nischenpolitik weitkommen.

Von Einheimischen soll Tourismus sicherlich gewollt sein, und die daran beteiligten Länder sollten darin eine Möglichkeit für sinnvolle Beschäftigungen und förderliche Lebensgestaltung sehen. Erst dann vermag es ein Staat, klug zu investieren und die Tourismusorganisationen personell wie finanziell auszustatten.

Doch ein Land ist heute machtlos gegen jene Internet-Monopole, die im Vertrieb und Informationssektor wirtschaften. Demnach wäre gemeinsames Handeln angesagt.

Dennoch birgt es Chancen, möglichst viel vor Ort zu bewegen. Die Zukunft liegt in den Möglichkeiten, zu informieren und kommunizieren, dies besonders direkt über persönliche Begegnungen.

Die Ortsansässigen einer Destination könnten in kleine Hotels, Restaurants, Fahrradverleihen investieren oder als Reiseführer tätig sein. Mit entsprechendem Engagement werden sie davon nicht reich, könnten damit aber ihr Lebensumfeld gestaltet.

Wie sich ein Staat international aufstellt, sollte überdies von seiner Basis her bestimmt werden. Meist liegt die staatliche Organisation aber als einen Verband von Behörden und Organisationen vor, die sich jeglicher Rechenschaft und demokratischer Kontrolle entziehen.

Erfahrungsgemäß sehe ich, dass sich die Tourismusvertretungen wenig um Kleinveranstalter kümmern und kaum Interesse an ihnen zeigen. Oft habe ich sogar den vagen Verdacht, die Posten solcher Vertretungen entwickeln sich zu Abstellgleisen für alteingesessene Politiker. Diese Eindrücke vermittelten mir die Gespräche auf der „ITB Berlin“ mit für Länder spezialisierten Veranstaltern aus der Schweiz sowie der Besuch bei Konsulaten.

Organisationen im Tourismus, unser Eindruck

Organisationen, wie sollte Tourismuswerbung arbeiten?

Die meisten Länder investieren in Tourismusvertretungen, die Einzug in die einzelnen Orte halten und den Tourismus strukturieren sollen. Mithin sollen vor Ort Vereine bestehen, die etwas gemeinsam mit der Politik für ihren Tourismus tun sollen.

Ich möchte jetzt im Folgenden niemanden verprellen, aber damit es gelesen wird, erläutere ich provokant: In Wirklichkeit aber existieren diese Tourismusvertretungen oft als  „Feigenblatt für Sesselkleber“. So werden ein paar Prospekte gedruckt und Kurtaxen erhoben. Vielleicht geht es manchmal auf eine Messe, doch Budgetierungen und gemeinsame Ziele mit örtlichen Hotels und anderen Dienstleistern erfolgen selten.

Doch genau das bräuchte es! Ich war im ungarischen Tiszafüred: Keine Ansprechstelle zu Angeboten auffindbar. Die Betreiber von Pensionen und Fahrradverleihen wissen dort schon wegen Sprachbarrieren nicht, wie Reisende auf sie aufmerksam werden können.

Ebenso die Schweiz und Deutschland, beides Länder von hohem Vereinsengagement bewältigen hierfür lokal wenig. Ihre Verantwortung übertragen sie der Politik, welche gern Budgets für Werbung des Tourismus kürzt.

Weiter bestehen extrem selten Leitbilder. Die meisten Länder verfügen zwar über schöne bunte Logos, aber fragt man nach ihren Besonderheiten, so geben die einen lediglich „Berge“ an,  andere „das Meer“.  Jeder Touristiker hofft dabei von den großen Reiseveranstaltern gelistet zu werden, doch heute hat sich die Welt verändert. Benannte Herangehensweisen genügen nicht mehr.

Grosse Buchungsportale für Flug- und Hotelbuchungen erreichten eine hohe Marktdurchdringung. Alles hierzu soll vergleichbar gemacht werden, und immerzu scheint der Preis das Hauptkriterium zu sein. Doch Anfragen werden lieblos beantwortet, einige Prospekte mit Einzahlungsscheinen ausgehändigt, damit die Kosten ja gedeckt werden.

Einige Länder drucken Hochglanz-Broschüren für Messen, rekrutieren Folkloregruppen aber orientieren sich meist nur an den Fachbesuchern und jenen Sehenswürdigkeiten, die jeder kennt. Innovation und persönlicher Kontakt sind ihnen Fremdwörter. Ich kann hier nur noch von Tourismusindustrie sprechen.
Auch hier sehen die wahren Herausforderungen anders aus.

In einem weiteren Beitrag beschrieb ich meine Erfahrung;
Hier meine Erfahrung in Kulmbach